aStore

Freitag, 29. April 2011

Neue Bücher

As-salamu aleikum,
meine Lieben,

Erfreulicherweise tut sich in den Regalen der Buchhandlungen doch etwas und man findet Romane von nordafrikanischen und arabischen Autoren verstärkt bei den Neuheiten.

Hier mal einige "Impressionen" aus meinem Bücherregal: (nein, die sind nicht alle neu)
Die fallen eher unter die Rubrik Politik/Geschichte. Lohnen sich aber auf jeden Fall.

Die nächsten Titel sind Romane und man möge staunen, Yasmina Khadra gehört zu meinen favorisierten Autoren: ;-)






Wer Yasmina Khadra noch nicht gelesen hat: Lest ihn! Wortgewaltig schafft er es, den Leser seine eigene Meinung bilden zu lassen oder wie wir es anders zitieren können: "Mein Vater konnte für die beiden Seiten eines Möbiusbands argumentieren." (Dan Brown, "Illuminati", Bastei-Lübbe, TB-Ausgabe, S.147). Ich bewundere immer den Übersetzer von Khadra, dass er diese Sprachwucht auch ins Deutsche übertragen kann.

Hier der Link:
Yasmina Khadra

Abbas Khider mit "Die Orangen des Präsidenten" kann ich leider sprachlich nicht so hoch bejubeln, wie es sämtliche überregionale Zeitungen getan haben nach Veröffentlichung.  Susan Abulhawa möchte ich literarisch einordnen bei Judith Lennox oder Jodi Picoult, sehr schön geschrieben, sehr fesselnd und tragisch.
Als TB ist sind erhältlich die Bücher von al-Aswani: "Der Jakubijan-Bau", "Ich wollt, ich würd Ägypter" und "Chicago" (auf Deutsch allesamt erschienen bei Lenos), hier mal der Link:

Al-Aswani

Norman Finckelstein ist als streitbarer Professor vielen Youtube-Nutzern bekannt. Seine Thesen vertritt er in seinen auf Deutsch erschienen Büchern wie "Antisemitismus als politische Waffe" und "Die Holocaust-Industrie". Er gehört wie Amira Hass ("Briefe aus Ramallah") zu einer Organisation in Israel, die für die Rechte von Palästinensern und die Menschen im Gaza-Streifen eintritt. Beide habe ich allerdings vermieden  in der Öffentlichkeit zu lesen, bei mir bestand Gefahr, dass ich mich zu sehr aufrege.

Norman Fickelstein

Viel Spass beim Stöbern und Lesen!





Donnerstag, 21. April 2011

Pierre Vogel, Bilal Philips und die Salafisten

Liebe westliche Medien,
wieder einmal habt ihr mich masslos enttäuscht. Am gestrigen Tag beim Grossereignis (das stopfte wohl das "Osterloch") in Frankfurt, als Pierre Vogel und Bilal Philips aufgetreten sind, habt ihr aus ihnen grossspurig mal wieder Hassprediger gemacht. Doch gemach: Wieso fällt mir immer auf, dass der Begriff "Hassprediger" nur auf Muslime gemünzt wird und nicht auf - sagen wir mal - christliche Prediger, die mal in der Weltöffentlichkeit kundtun, den Koran verbrennen zu wollen, dies auch tun und sich dann aus der Verantwortung stehlen, wenn es dann Tote gibt? Wenn man dann auch noch - hämisch, kann man fast schon sagen -  darüber berichtet, dass Bilal Philips von den Ordnungshütern in Gewahrsam genommen wurde und für ein Jahr nicht in Deutschland einreisen darf, dann fehlt mir bei eurer Berichterstattung irgendwie die Objektivität. Als ob ihr damit je Schule gemacht hättet.

Was ich aber immer wieder beanstande: Pierre Vogel ist nur ein Muslim. Natürlich ist er sehr bekannt in der "Szene" und wahrscheinlich seit gestern auch ausserhalb, aber das macht ihn noch lange nicht zum Fürsprecher einer ganzen muslimischen Gemeinschaft. Pierre Vogel ist auch bei den Muslimen eine zwiespältige Figur: zum Einen begrüßen wir natürlich, dass er soviele gerade junge Leute motiviert und anspricht, viele muslimische Jugendliche auch von der Straße holt, gerade da, wo eure vielgepriesenen und ständig kommentierenden Integrationsbeauftragten versagen. Viele konvertieren zum Islam durch ihn, auch das begrüßen wir. Wenn sie allerdings auf den extremen Pfaden wandeln, so liegt das nicht an ihm, sondern eher an uns anderen Muslimen, die die Neukonvertiten oft sich selbst überlassen. Zum anderen finde ich nicht gut, welches Bild er vom Islam nach draussen dringen läßt.

Warum kommt er aber bei den Jugendlichen so gut an? Viele palavern ja darüber, dass es wahrscheinlich daran liegt, dass er die Sprache der Jugendlichen spricht, aber seien wir doch mal ehrlich: das kann es nicht sein. Sonst würden sich ja dank der Bibel in Jugendsprache auch viel mehr Jugendliche zum Christentum bekehren. Und gerade die freikirchlichen Einrichtungen sind weitaus moderner dem Menschen gegenüber eingestellt als die hausbackenen, in ihren Traditionen und starren Regeln gefangenen Kirchen jeglicher Couleur.

Wenn Sie sich mal die Mühe machen würden, einen Vortrag von Pierre Vogel anzuhören, würden Sie Folgendes feststellen: Bei ihm gibt es schwarz und weiß. Mehr nicht. Keine Zwischenstufen, keine Kompromisse, keine "Weichspüler". Entweder auf diese Weise oder gar nicht. Deshalb spricht es Jugendliche an. Genau deshalb. Keine Kompromisse und keine falsche Toleranz.

Ich bin kein Fan von ihm, davon bin ich weit entfernt. Ich begrüße seine Arbeit und bewundere seine Sturheit und Hartnäckigkeit, die er für seine von ihm selber gewählte Tätigkeit  - eine gottesdienstliche Handlung im Übrigen - auch benötigt (deshalb hat er auch in Saudi-Arabien studiert, um ein Da'i zu werden, also ein "Aufrufer" zum Islam).
Ich lasse aber nicht in meinem Namen sprechen.
Sie müssen ja auch nicht mit Frau Merkel einer Meinung sein und ihr blind folgen, nur weil Sie Deutscher sind.

Der Islam hat viele Facetten und ebenso viele Gesichter. Versuchen Sie diese zu ergründen und nicht den Islam an einem Gesicht auszumachen. Das klappt nicht.

Mittwoch, 20. April 2011

"Der koschere Knigge"

Ja, mal etwas ganz anderes. Kein muslimisches Buch, wie unser Seitenname eigentlich suggeriert. Ich war nur mal  neugierig. Am Ende habe ich mich halb schlapp gelacht. Offensichtlich können die Juden (kein Schimpfwort, wie mir der Autor schon im ersten Kapitel versicherte) dermaßen über sich selbst herziehen, dass es schon fast ans Groteske grenzt.
Aber ich hätte ja vorgewarnt sein müssen: Spätestens nach der Lektüre vom "Roman eines Schicksalslosen" von Imre Kertesz hätte ich wissen müssen, dass Juden mehr als die Briten über einen ausgesprochenen Sinn für Galgenhumor verfügen. Naja, nicht alle.
Jedes Kapitel ist für sich genommen ein Thema, ob die Geschichte, der Holocaust, die öffentliche Wahrnehmung, auch das Essen (streng für sich genommen eigentlich eine Warnung, denn nach diesem Kapitel möchte ich kein jüdisches Essen auch nur probieren), ist aber sehr schön abgerundet und sehr unterhaltsam. Manche mögen jetzt meckern, aber: Viele Sachen kann man eins zu eins ummünzen auf Muslime, besonders auf die Konvertiten, die manchmal muslimischer als die Muslime selbst wirken.
Wer also tolerant genug ist, und auch über sich selbst schmunzeln kann, dem sei dieses Buch empfohlen.

Literaturempfehlungen (Links):
"Der koschere Knigge"
"Roman eines Schicksalslosen"

Sonntag, 17. April 2011

Und wieder was verpasst...

...im TV. Und zwar einen britischen Film, der sogar beinen Award vom BAFTA gewonnen hat. Der Titel lautet "White Girl" und lief letzte Woche auf 3sat.
Hier ein Link zu einem anderen Blog, der euch auch gleich die Zusammenfassung liefert.

Blog

Witzigerweise findet man bei youtube ebenfalls einige Teile (white girl film und BBC eingeben, das passt dann schon).
Ich ärgere mich, dass ich ihn nicht geschaut habe. Es ist doch mal eine andere Sichtweise als immer nur das feindliche Bild des Islam vor Augen gehalten zu bekommen.
Wenn ihr die Möglichkeit habt, schaut mal rein, er ist allerdings nur in Englisch ohne UT.

Sonntag, 10. April 2011

Gedanken zu Japan...

Vieles ist zu Japan und dem Gau gepostet und geschrieben worden, aber wenn ich die Bilder aus Japan betrachtet habe, fiel mir immer nur dieses Lied ein, das zu Zeiten noch des Kalten Kriegs und dem Wettrüsten der damaligen großen Atommächte USA und Sowjetunion rauskam und immer noch vielen Menschen am Herzen liegt.  

"Das Buch" (1984)

Stell dir vor irgendwo gibt es einen planeten
auf dem intelligente wesen leben
sie sehen vielleicht genauso aus wie wir
und auf diesem planeten gibt es bibliotheken voll mit büchern
geschrieben von dichtern philosophen und wissenschaftlern
und vielleicht wenn auf der welt der haß und die gier so groß werden daß nichts
aber auch nichts mehr sie retten kann
dann vielleicht gibt es dort auch ein buch das heißt der untergang der erde

es wird über uns berichten über unser leben über unsern tod
und über feuer das so groß war daß keine tränen es mehr löschen konnten
bis hin zur letzten sekunde als die erde aufhörte zu existieren

und aus zehnmilliarden augen ein trauerregen rann
und ein tränenmeer das überlief
und den letzten damm der hoffnung zerbrach

ein schwebendes grab im all auf dem keine blume wächst
die kontinente geschmolzen die meere verbrannt - ein schwarzer stein
und welch bittere ironie nicht eine einzige waffe wird den toten planeten mehr bedrohen

und aus zehnmilliarden augen ein trauerregen rann
und ein tränenmeer das überlief
und den letzten damm der hoffnung zerbrach

und wer da will daß die erde nie mehr weint
wer sich mit uns gegen strahlentod vereint
der sorgt dafür daß dieses buch niemals erscheint

denn die zehnmilliarden augen wolln die erde leben sehn
sie soll heimat ohne ängste sein für die liebe und geborgenheit

Die Puhdys
 
Hier der Link (für Muslime: dieser Link führt zu einem Musikvideo. Müßig jetzt darüber zu diskutieren, ob es im Islam erlaubt ist oder nicht, nur der Text ist entscheidend.)

Deshalb nochmal die Bitte: Beehrt die großen Stromkonzerne nicht mit eurem Geld. Versucht tatsächlich sauberen Strom zu benutzen. Er ist nicht teurer als der herkömmliche. Das ist ein Märchen, das euch viele Lobbyisten weismachen wollen. Jeder Wechsel lohnt sich. Wenn ihr bedenkt, dass sich der RWE-Chef in den letzten drei Jahren eine Gehaltserhöhung von 150% geben konnte, braucht ihr euch nur zu fragen, wo das Geld dafür herkam. Wenn der RWE-Chef davon spricht, dass man Verantwortung ggü. den Aktionären habe und den Investoren, ihnen also nicht erklären kann, warum ein veraltetes und störungsanfälliges AKW abgeschalten werden soll und nur das Geld lockt, dann nenne ich das zynisch und menschenverachtend.

Allah ta'ala hat euch die Sonne gegeben, das Wasser, all die Energieformen, die uns zur Verfügung stehen, ohne dass wir mit lebensgefährlichen Sachen herumspielen müssen, von denen wir immer noch nicht den kleinsten Schimmer haben. Natürlich ist es schwer, von heute auf morgen seinen Stromkonsum derart anzupassen, aber es funktioniert. Jeder kann daran arbeiten und mithelfen. Es ist auch müßig, darüber zu diskutieren, ob die erneuerbaren Energieformen so zur Verfügung bereitgestellt werden können. Das könnt ihr in ruhigen zwei Stunden machen , ohne am PC zu sitzen. Das spart Strom und eure eigene Energie.

Wa salam

Freitag, 1. April 2011

Namensgebung für islamische Unternehmen

As-salamu aleikum, liebe Geschwister,

mir fällt nicht nur seit letzter Zeit auf, dass sich selbständig machende Muslime immer hübsche Namen geben, die man ohne genaue Kenntnis der arabischen Sprache und der Art kaum noch über Google findet. Wohl dem, der sich dann noch in Besitz eines Links befindet.
Ich finde es sehr gut, dass sich sehr Muslime selbständig machen, möge Allah ta'ala ihre Mühen belohnen, ich wünsche ihnen viel Erfolg damit.
Eine große Bitte aber hätte ich: Nehmt einprägsame Namen, unter denen sich ein nicht arabischsprechender Muslim auch etwas vorstellen kann. Pierre Vogel ist zB einfach zu finden, genauso wie ein Shop, der  sich Hijab-Fashion nennt. Darunter kann man sich etwas vorstellen. Zudem sollte es auch ein Name sein, den ich ohne Probleme buchstabieren und schreiben kann.

Und jetzt noch etwas Werbung: Seit heute gibt es im Internet ein islamisches Auktionshaus. Die Seite ist sehr schön aufgebaut und ist sehr übersichtlich. Mash'allah. Möge Allah ta'ala die Geschwister segnen und Kraft geben. Amin
Und hier ist noch der Link: http://selisha.de/index.php

Wa salam, eure Schwester Arifa